Das Copyright ( © )der Bilder ( wenn nicht anders angegeben ) auf unserer Homepage ist bei Herrn Diplom Designer Bernd Perlbach, Preetz.
Wir danken Herrn Perlbach für die Unterstützung und Hilfe.
Eine Dokumentation über die Restaurierung der historischen Bilderbibel erfogt in Kürze.
Siehe auch Restaurierungen.
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Für die nächsten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, steht nun das ganz große Projekt:
„Restaurierung der historischen Bilderbibel in der Klosterkirche Preetz" auf unserem Arbeitsplan.
Bei der Bilderbibel handelt es sich um einen Gemäldezyklus mit Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament. Dieser Gemäldezyklus befindet sich in der nördlichen und südlichen Längsseite des Nonnengestühls, dem um 1700 Logenreihen mit Fensterbrüstungen vorgeblendet wurden. Es handelt sich um insgesamt 139 Bilder, die in zwei Reihen übereinander angeordnet sind. Die Rückwand des Nonnengestühls ist aus Eichenholz und war ursprünglich mit einer Bemalung in Öl von der Hand des Meisters Peter, aus Lübeck, um 1490 ausgestattet. Bei den heute sichtbaren Gemälden handelt es sich um Malereien aus dem 17. Jahrhundert. Sie zeigen auf der Südseite Abbildungen aus dem Alten und Neuen Testament, auf der Nordseite alttestamentliche Bildnisse der Propheten, Apostel und Heiligen.
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Quelle : Der Reporter
Ausgabe vom 4. September 2013
Neuer Glanz für die Preetzer Bilderbibel
Plön Preetz - 4. September 2013
Seit über 300 Jahren erzählt die Bilderbibel im Nonnengestühl des Adeligen Klosters Preetz die Geschichten des Alten und des Neuen Testaments auf die wohl anschaulichste Weise überhaupt - 139 Bilder berichten farbenfroh und liebevoll gemalt von der Verkündigung der Geburt Christi, vom brennenden Dornbusch oder den Propheten. Mit der Zeit ist die Firnis des 17. Jahrhunderts gedunkelt, die Farbe hat Risse bekommen und doch haben die Bilder ihre Ausstrahlung nicht verloren - und damit das auch nie passiert, hat die Gesellschaft der Klosterfreunde sich auf die Fahnen geschrieben, sie restaurieren zu lassen.
"Es ist unsere letzte große Baustelle", sagt Otfried Kohl von den Klosterfreunden, die schon die Figuren in der Klosterkirche und so manch anderen Kirchenschatz zu restaurieren ermöglicht haben. Rund eine viertel Million Euro wird die Restaurierung der Bilderbibel kosten - ein Betrag, der sicherstellt, dass dieser Schatz die nächsten Jahrhunderte überdauert. "So einen Schatz gibt es in Deutschland nicht noch einmal - und wir haben mit Katharina Martinelli eine Restaurateurin gefunden, die mit ihrer Arbeit nicht nur uns sondern auch den Klostervorstand und das Denkmalamt überzeugt hat." Über das große Engagement der Klosterfreunde freut sich vor allem die Priörin Viktoria von Flemming - "der Förderverein hat so viel bewirkt, um diese Schätze zu erhalten, das ist mehr als bemerkenswert."
Auch ihr liegt die Bilderbibel sehr am Herzen, und dass jetzt angefangen werden konnte, sie zu restaurieren, ist eine große Freude. Die Bilderbibel ist eine Art biblia pampera, eine Armenbibel, aber die daraus die Bibelgeschichte lernen sollten, waren die Nonnen, denn das Innere der Kirche, den Nonnenchor, betrat das gemeine Volk damals nie. In den Wirren nach dem 30jährigen Krieg hatte die Ritterschaft das Nonnengestühl neu bemalen lassen, um die Nonnen während der Messen in der Bibelgeschichte zu unterweisen - kurzerhand malte der Künstler die Bilderbibel auf die ursprüngliche Malerei, die heute an überraschenden Stellen wieder zutage tritt.
Und Katharina Martinelli kümmert sich auch um diese kleinen "Fenster in die Vergangenheit", denn in einigen der Bilder hat sich die Farbe des 17. Jahrhunderts etwas abgelöst und die Bemalung aus dem 15. Jahrhundert kommt zum Vorschein. So schaut auf der Verkündigung Marias wie durch eine Luke der Gottvater herein, mal ist in einem Bild die Sonne zu sehen und auf Marias Kleid scheint alter Brokat durch - die ursprüngliche Malerei stammt aus dem 15. Jahrhundert, der Zeit der Priörin Anna von Buchwald. "Anna von Buchwald selbst hat die Farbe in Lübeck eingekauft", erzählt die heutige Priörin, "das ist belegt."
Rund 40 Stunden braucht Katharina Martinelli für jedes der 139 Bilder - es ist ein mühsamer Prozess, dem sich die Restaurateurin mit voller Konzentration und Kunstfertigkeit widmet. "Es geht darum, der alten Farbe wieder Leben einzuhauchen", erklärt sie. Dafür entfernt sie ganz behutsam die Firnis, ohne dabei die Malerei zu gefährden - allein das ist eine Kunst für sich. Dann festigt sie die Malschicht und füllt die durch Abrieb und Verlust fehlenden Stellen mit der Trateggio-Technik auf. Feinste Pinselstriche, die auf den ersten Blick wie eine Fläche aussehen, beim genauen Hinsehen kann man den Unterschied aber erkennen - und das soll auch so sein: "Wir sind nicht künstlerisch tätig sondern wissenschaftlich", erklärt Katharina Martinelli, "das schafft die nötige Distanz zum Künstler und seinem Werk."
Dass die Gewänder der Propheten, die Wiesen und Tapisserien auf den Bildern, die sie bereits restauriert hat, jetzt wieder viel farbintensiver sind, das liegt an der neuen Firnis, die Katharina Martinelli aufträgt - denn neue Farbe kommt nur zu minimalen Reparaturzwecken zum Einsatz. "Farbe verwende ich nur dann, wenn ich genau weiß, wie es war, sonst wird neutral retuschiert, um das Werk wieder komplett herzustellen." Jahrhundertealte Rezepte dienen ihr bei der Herstellung von Firnis und Leim - "da kommen keine Kunstharze dran", sagt die Restaurateurin, "das wäre ein Frevel." Die Firnis sättigt die Farben und schützt sie für die nächsten Jahrhunderte - wie weit Katharina Martinelli die Bilderbibel restaurieren kann, "das ist eine Geldfrage", sagt Otfried Kohl. Einen Teil der Summe haben die Klosterfreunde bereits zusammengetragen - ein großer Teil fehlt aber auch noch. "Wir brauchen immer weitere Spenden und freuen uns auch immer über neue Mitglieder." Wer sich für die Klostergesellschaft interessiert oder auch gern spenden möchte, der meldet sich bei Otfried Kohl unter 04342-80998.
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Hier eines der restaurierten Bilder - zum Vergrößern aufs Bild klicken
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Objekt : Holztafelgemälde
Künstler/in : Unbekannt; Malerei im barocken Stil
Originale Malerei (verdeckt von barocker Malerei)
Meister Peter um 1490
Darstellung : "Salomon"
Datierung : Barocke Übermalung: um 1650 gotische Malerei um 1490
Technik : Öl auf grundierter Eichenholztafel
Gemäldemaße : H 100 x B 65 cm
Bildbeschreibung :
Das Gemälde befindet sich an der Rückwand des südlichen Nonnengestühls der Klosterkirche Preetz in der oberen Reihe der östlichen Loge.
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Die Restaurierung der Bilderbibel geht weiter.
Quelle : der Reporter
Mai - Juni 2014
Klosterfreunde ermöglichen mit vielen Spenden Restaurierung der Bilderbibel Preetz (sh).
Behutsam tupft Katharina Martinelli mit einem Wattestäbchen die Hand des Heiligen Gregorius. Voller Konzentration und Kunstfertigkeit nimmt sie den vergilbten Firnis, der aus Baumharz besteht, mit einem Lösungsmittel von dem Jahrhunderte alten Gemälde. Im vergangenen Jahr war die Diplom-Restauratorin schon einmal in der altehrwürdigen Klosterkirche aktiv. Die Gesellschaft der Klosterfreunde hatte durch Spenden erreicht, dass die ersten elf Bilder der über 300 Jahre alten Bilderbibel restauriert werden konnten. Nun wird zwölft weiteren von insgesamt139 wertvollen Bildern im Nonnengestühl des Adeligen Klosters Preetz fachmännisch ihr Glanz zurückgegeben. Drei bis fünf Tage braucht Katharina Martinelli für jedes Bild – ein mühsamer Prozess. „Es geht darum, der alten Farbe wieder Leben einzuhauchen", erklärt sie. Nach dem Entfernen des Firnis werden die Fehlstellen mit Kreidekitt aufgefüllt und mit Schellack isoliert. Diese und die durch Abrieb zerstörten Stellen werden anschließend von der Restauratorin und ihrem Team mit Gouache- und Aquarellfarbe retuschiert. Diese Wasserfarben sind reversibel so wie alle Maßnahmen der Restauratoren. An überraschenden Stellen kommt manchmal die erste Bemalung aus dem 15. Jahrhundert wieder zum Vorschein. Diese „Fenster in die Vergangenheit“ werden nicht übermalt. „Wir wollen nicht kreativ tätig werden und uns nicht auf der Spekulationsebene bewegen", erklärt Katharina Martinelli, "was nicht mehr zu erkennen ist, das belassen wir – wir dichten nichts dazu. Das schafft die nötige Distanz zum Künstler und seinem Werk." Am Ende des Prozesses verleiht Dammar-Harzfirnis den Gemälden wieder Tiefe und Strahlkraft. Seit über 300 Jahren erzählt die Bilderbibel in der Klosterkirche die Geschichten des Alten und des Neuen Testaments auf anschaulichste Weise: farbenfroh und liebevoll gemalt berichten die Gemälde an der Rückseite der Logen von der Verkündigung der Geburt Christi, vom Wiederaufbau Jerusalems oder den Aposteln, Propheten und Heiligen. Der Firnis des 17. Jahrhunderts ist gedunkelt, die Farbe rissig und in früheren Zeiten wurde mit den Kunstwerken zum Teil sehr ruppig umgegangen. Da guckt schon mal eine geschmiedeter Eisennagel als Garderobenhaken aus einem Bild oder es wurden kleine Türchen hinein gesägt und mit Schlössern versehen. Durch die Rücken der Nonnen wurde die Malschicht zum Teil über die Barocke und Gotische Schicht hinaus abgerubbelt – dann wird die Vorzeichnung auf Eichenholz sichtbar. "Das ist unsere letzte große Baustelle", sagt Otfried Kohl von den Klosterfreunden, die schon die barocke Kanzel, die aus dem Jahre 1573 stammende Klosterorgel, die Johannesfigur und viele andere Kirchenschätze zu restaurieren ermöglicht haben. Rund 250.000 Euro kostet die Restaurierung der Bilderbibel – ein Betrag, der sicherstellt, dass dieser Schatz die nächsten Jahrhunderte überdauert. "Soviel Geld schüttet man nicht aus dem Ärmel; umso glücklicher sind wir, dass wir durch unsere Aktivitäten und Spenden die 30.000 Euro für die Restaurierung der zwölf Bilder in den nächsten drei Logen zusammenbekommen haben.“ Über das große Engagement der Klosterfreunde freuen sich auch die Priörin Viktoria von Flemming und Propst Eckhard Graf von Hahn. „Der Förderverein hat so viel bewirkt, um diese Schätze zu erhalten, das ist mehr als bemerkenswert“, sind sich beide einig. Inwieweit Katharina Martinelli die Bilderbibel über den jetzigen Stand hinaus restaurieren kann „ist eine Geldfrage“, so Otfried Kohl. Einen Teil der Summe haben die Klosterfreunde bereits zusammengetragen, ein großer Teil fehlt aber noch. "Wir brauchen immer weitere Spenden und freuen uns auch immer über neue Mitglieder." Wer sich für die Klostergesellschaft interessiert oder gerne spenden möchte, bekommt Informationen im Internet auf:
klosterfreunde-kloster-preetz.de und bei Otfried Kohl per Email unter klostergesellschaft@gmx.de
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Über die fortschreitende Restaurierung der historischen Bilderbibel in der Klosterkirche freuen sich Priörin Viktoria von Flemming und Klosterprobst Eckhard Graf Hahn.
Das einzigartige Gesamtkunstwerk Bilderbibel erhalten
Klosterfreunde haben weitere 30.000 Euro in die Restaurierung der
biblia paupera in der Klosterkirche investiert
Preetz 26.August 2015
(ed)
Quelle der Reporter.
“Wir freuen uns, dass wir so weit gekommen sind”, strahlt Otfried Kohl, der Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde des Kloster Preetz, “dass wir Frau Martinelli bitten konnten, für weitere 30.000 Euro Bilder der Bilderbibel zu restaurieren.” Mit dieser weiteren erheblichen Summe, dem Erlös aus den zahlreichen Veranstaltungen, Konzerten, Aktionen und Produkten, die sich die Klosterfreunde in den vergangenen Jahren erdachten, um Geld für die Restaurierung der wundervollen Bilderbibel der Klosterkirche zu sammeln, sind es unglaubliche 90.000 Euro, die bereits investiert werden konnten. Am vergangenen Sonntag wurden im Gottesdienst feierlich 13 frisch restaurierte Bilder an das Kloster übergeben. “Macht 40 Bilder insgesamt”, sagt Otfried Kohl zufrieden. “Wieder einen kleinen Schritt mehr dazu beigetragen, die ganzen 139 Bilder zu restaurieren und für die Zukunft zu erhalten.” Denn das ist das Ziel der Klosterfreunde – “und obwohl es noch viele weitere Projekte, Kunstschätze gibt, die der Restaurierung bedürfen, werden wir erstmal nichts anderes angreifen, bevor die Bilderbibel nicht fertig ist. Es sei denn, es ist etwas vom Verfall bedroht.” So ungefähr geht es der Bilderbibel – wie auch an allen anderen Kunstschätzen tut der fast 500 Jahre alten Malerei das schwierige Klima im Kloster nicht gut. “Die Bilderbibel muss als Gesamtkunstwerk betrachtet werden”, sagt Katharina Martinelli, “als etwas ganz Besonderes, das erhalten werden muss.” Für die Restauratorin ist ebenso die Arbeit an der Bilderbibel etwas Besonderes “es ist spannend zu beobachten, dass innerhalb der Bilder verschiedene Malstile zu entdecken sind, die erzählen, dass mehrere Künstler daran gearbeitet haben.” Es ist ein bisschen wie heute – die Restauratorinnen aus Katharina Martinellis Atelier sitzen, stehen, knien auf Brettern im Nonnengestühl und arbeiten mit feinsten Pinseln, Wattenbäuschchen und viel, viel Fingerspitzengefühl. “Der Zerstörungsgrad ist an einigen Bildern noch höher als gedacht”, sagt Katharina Martinelli, die seit einigen Jahren immer wieder mit großer Kompetenz und viel Freude am Detail und an historischer Korrektheit an der Bilderbibel arbeitet. Ihr Ziel ist es nicht, die Bilder im neuen Glanz erstrahlen zu lassen – die Berliner Restauratorin gibt ihnen vielmehr ihren alten Glanz zurück. Dass der Zahn der Zeit an ihnen genagt hat, das darf man sehen – das Klima und die Feuchtigkeit im Kloster, aber auch die Spuren von baulichen Veränderungen vor Jahrhunderten, dem Einbau von Türen zum Beispiel, bei dem nicht eben zart mit den Gemälden umgegangen wurde, haben Kratzer und Abrieb verursacht. Einerseits sind es Schäden, andererseits aber gibt es auch Stellen, an denen der Abrieb echtes Glück ist – sie ließen nämlich den Blick auf eine weit ältere, gotische Bilderbibel zu, kleine Fenster in die Vergangenheit, die die Restauratorin auch nicht geschlossen hat. Katharina Martinelli und ihre Mitarbeiterinnen nehmen die jahrhundertealte Firnis ab, reinigen die Bilder, schließen Fehlstellen und Risse mit Hasenleim oder Champagnerkreide nach alten Rezepten, retuschieren sie vorsichtig, wenn es kleine Stellen sind, mit Gouache oder Aquarell. Um die Bilder für die nächsten 100 Jahre zu wappnen, wird dann Dammerharzfirnis aufgetragen, eine Firnis, die bereits vor Jahrhunderten verwendet wurde. Sie verleiht den Bildern Tiefenlicht und damit ihren alten Glanz zurück, ihre Strahlkraft – “und die kann entfernt werden, wenn sie vergilbt”, sagt Katharina Martinelli, “ein Vorteil gegenüber moderner Firnis.” So weit bekannt, ist die Bilderbibel der Klosterkirche ein einzigartiges Gesamtkunstwerk von wohl unschätzbarem Werk – die Priörin Anna von Buchwaldt hat sie Ende des 15. Jahrhunderts anfertigen lassen. “Als Armenbibel, eine sogenannte biblia paupera”, erklärt Viktoria von Flemming, die heutige Priörin des Adeligen Klosters Preetz, “die den Lese- und Lateinunkundigen die Bibelgeschichte in Bildern nahebringen sollte.” Dass es Anna von Buchwaldt war, die die gotische Bilderbibel hat übermalen lassen und somit dem Zeitgeschmack Rechnung trug, das weiß man aus dem Stockbuch – einer Aufzeichnung von Ausgaben und Einnahmen aus vergangenen Jahrhunderten.
Hier ist verzeichnet, dass die Priörin sich auf den Weg nach Lübeck machte und dort die Farben für die Bilderbibel erstand. Heute eine Reise von etwas mehr als einer Stunde über die B76 – damals nicht weniger als eine Tagesreise in der Kutsche. Sie würde sich vielleicht – wie heute ihre Nachfolgerin im Amt der Priörin – über das Engagement der Klosterfreunde freuen: Klosterhonig, Klostersekt und -secco, Klosterschirme, der neue Klosterführer und die vielen Veranstaltungen im Kloster, alles initiiert von den Klosterfreunden, sind es, die es möglich machen, dass die Bilderbibel Stück für Stück restauriert wird. Mehr als ein Viertel ist nun schon geschafft. Dass die Klosterfreunde sich mit so viel Elan für die Bilderbibel einsetzen, freut besonders Priörin Viktoria von Flemming und Probst Eckhard Graf Hahn.
“Es ist unglaublich, wenn man so gefördert wird”, strahlt die Priörin, “dieser ehrenamtliche Einsatz ist unschätzbar.” Ebenso unschätzbar wie das Kunstwerk, um das sich alle Bemühungen drehen.
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Quelle : der Reporter
Preetz (los) 10. August 2016
Neuer Glanz auf alten Gemälden
„Runderneuerung“ einer barocken Malerei, der historischen Bilderbibel, um diese fit für die Zukunft zu machen. Möglich ist dies durch das Engagement der Preetzer Klosterfreunde, die sich des Erhalts der Kunstschätze annehmen. Die Vorstandsmitglieder Otfried Kohl (Vorsitzender), Dr. Karlheinz Heuser und Hans Peter Kochen sowie Eckhard Graf Hahn und Viktoria von Fleming als Vertreter des Klostervorstands gaben in der vergangenen Woche vor Ort Einblicke in die fortschreitenden Arbeiten an den uralten Gemälden. Die Bilderbibel der Klosterkirche ist Teil der Rückwand des alten Nonnengestühls und zeigt Szenen des Alten und des Neuen Testaments.
Ursprünglich handelt es sich um eine Ölmalerei um 1490, die dem Lübecker Künstler „Meister Peter“ zugeschrieben wird. Der doppelreihige Gemäldezyklus wurde in der Zeit des Barock um 1650 übermalt. Das zu dänischer Zeit 1211/12 in der Diözese Lübeck gegründete und 1260 nach Preetz verlegte Benediktinerinnenkloster wurde, ist heute ein Damenstift. Die Klosterkirche wurde um 1280 errichtet, brannte nieder und musste um 1325 bis 1340 ein weiteres Mal aufgebaut werden – weitgehend in der heutigen Erscheinung, einer dreischiffigen gotischen Stutzbasilika aus Backstein. Das Mittelschiff des Gebäudes enthält eine Binnenkirche, die sich von den Seitenschiffen baulich abgrenzt. Ursprünglich ein Chor der Benediktinerinnen wird dieser Kirchenraum auch heute als die eigentliche Stiftskirche genutzt. Glanzstück ihres Interieurs ist die historische Bilderbibel im Eichenholzgestühl. Um die Bilder für die Zukunft zu präparieren und Schäden ausbessern zu können, müsse zunächst die Firnisschicht entfernt werden,
erklärt Katharina Martinelli. Dies geschehe mit Hilfe spezieller Lösemittelmischungen, welche die Originalfarben wieder zum Vorschein bringen. Zudem würden Beschädigungen unter Verwendung von Leim-Kreide-Kitt so ausgebessert, dass sich wieder eine ebene Oberfläche ergibt. Damit zusammen hängend würden die sogenannten Fehlstellen, auf denen sich also nichts mehr befindet, so ergänzt, dass wieder ein vollständiger Bildeindruck entsteht. Verwendet würden „reversible“ Aquarellfarben oder Guachefarben, die lange stabil blieben. „Es soll alles, was wir
machen, auch leicht rückgängig zu machen sein“, erklärt die Restauratorin, die so künftigen Restauratoren und ihren Möglichkeiten quasi den Weg ebnet. Unter Verwendung von Ölfarben, die sich kaum entfernen lassen, sei dies nicht möglich. Als letzten Schritt werde die Malerei ganz klassisch mit Dammarharz neu gefirnisst.
Das Baumharz bilde eine transparente Schicht, die Glanz, Strahlkraft und Farbintensität erzeuge und die Oberfläche zugleich vor äußeren Einflüssen schütze.
Im Zuge der Restauration komme auch immer wieder etwas von der älteren gotischen Malerei zu Tage, deren Reste sich noch unter dem Barockbild befinden, berichtet Katharina Martinelli. Diese würden an einigen Stellen als sogenannte „Zeitfenster“, die einen kurzen Blick auf die Kunst des 14. Jahrhunderts erlauben, freigestellt. Für die Finanzierung hat der Förderverein, die Gesellschaft der Freunde des Klosters Preetz, 25000 Euro gestiftet. Mit Abschluss der Arbeiten werde die Hälfte der Bilderbibel fertig restauriert sein, informierte der Vorsitzende Otfried Kohl. Begonnen habe das Projekt vor vier Jahren, in denen der Verein hierfür insgesamt 115000 Euro stiftete.
Speziell für den Erhalt dieses Kunstschatzes setzten die Ehrenamtler sich ein, organisierten Weihnachtsmärkte, Oldtimertreffen und Aktionen und sammelten Spendengeld, immer mit dem Ziel, die nötige Finanzierung zu stemmen. Und so hoffen die Aktiven, auch künftig neue aktive und engagierte Leute in ihren Reihen
aufnehmen zu können, die Spaß daran haben, mit ein wenig Einsatz Großes zu bewegen. Denn Ziel ist es, die Restauration der Bilder in einigen Jahren zum Abschluss zu bringen.
Ein Gruß aus der Vergangenheit: Bei der Restaurierung kam andeutungsweise ein Gesicht aus dem ursprünglichen Bild zurück an die Oberfläche.
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Im Jahre 2017 konnte die Restauratorin Katharina Martinelli, krankheitsbedingt, keine Bilder restaurieren.
Wir hoffen, dass es 2018 weitergeht.
Es geht weiter.
Restauratorin Katharina Martinelli (2. v. r.) arbeitet mit den Mitarbeitern ihres Teams (v. r.) Albert Puder, Adele Griepe und Marlene Schmucker an den Tafeln in einer der Nordlogen der Klosterkirche.
Mit Konzentration bei der Sache: Student Albert Puder aus Wien muss die Oberfläche des Bildes bei der Arbeit genau ins Visier nehmen
Fit für die Zukunft
Runderneuerung der Preetzer „Bilderbibel“ wird fortgesetzt
Preetz 18.Juli 2018 Quelle : Der Reporter
(los).
Die „Bilderbibel“ auf der Rückwand des alten Nonnengestühls in der Preetzer Klosterkirche ist ein Meisterwerk ihrer Art. Doch an dem Kunstschatz nagt der „Zahn der Zeit“. Um drohendem Verfall entgegenzuwirken, startete 2013 die Restaurierung der knapp 140 Logen-Gemälde, von denen bislang ca. 100 Bilder überarbeitet werden konnten.
Mit dem Ziel, den Rettungsakt finanziell sicher zu stellen, hat sich die Gesellschaft der
Freunde des Klosters Preetz als Förderverein unter dem Vorstand von Otfried Kohl (Vorsitzender), Dr. Karlheinz Heuser und Hans Peter Kochen für die Werbung von Spendengeldern eingesetzt. In dem Zusammenhang wünschen sich die Mitglieder dringend Verstärkung in ihren Reihen durch weitere Mitstreiter. Speziell für den Erhalt dieses Preetzer Kunstschatzes setzten die Ehrenamtler sich in den vergangenen Jahren ein, organisierten Weihnachtsmärkte, Oldtimertreffen, Konzerte und Aktionen und sammelten Spendengeld, immer mit dem Ziel, die nötige Finanzierung zu stemmen. Bis 2016 habe die Summe 115000 Euro betragen, jetzt kämen weitere 25000 Euro hinzu. Dank dieses Einsatzes konnten die Restaurierungsarbeiten an den nächsten Wandtafeln fortgesetzt werden. Nicht nur für Priörin Viktoria von Flemming ein Grund zur Freude, den die Kunstgemälde werden der Nachwelt erhalten.
Nur der leise schleifende Pinselstrich durchdringt die Stille der Klosterkirche. Diplom-Restauratorin Katharina Martinelli, Leiterin des Ateliers Roeck Restaurierung in Berlin und ihr Team arbeiten akribisch, um die historischen Wandtafeln wieder fit für die Zukunft zu machen. Sie zeigen Szenen des Alten und des Neuen Testaments. Ursprünglich handelt es sich um eine Ölmalerei um 1490, die dem Lübecker Künstler „Meister Peter“ zugeschrieben werde, so die Priörin. Der doppelreihige Gemäldezyklus sei aber später in
der Zeit des Barock im 17. Jahrhundert übermalt worden, wobei die dargestellten Szenen die gleichen geblieben seien. Um die Bilder zu präparieren und Schäden auszubessern können, müsse zunächst die vergilbte Firnisschicht entfernt werden, erklärt Restauratorin Anna Koch. Dies geschehe mit Hilfe eines eines speziellen Lösemittels, welches die Originalfarben wieder zum Vorschein bringe. Zudem würden Beschädigungen der Oberfläche unter Verwendung von Leim-Kreide-Kitt so ausgebessert, dass sich ein gleichmäßiges Niveau ergibt. Damit zusammen hängend werden auch sogenannte Fehlstellen - leere Bereiche - zugunsten eines lückenlosen Bildeindrucks malerisch ergänzt. Zur Anwendung kommen „reversible“ Aquarell oder Guachefarben, die lange Zeit „stabil“ bleiben. Denn „alles, was wir machen, soll auch leicht rückgängig zu machen sein“, erklärt Katharina Martinelli. Künftigen Restauratoren und ihren Möglichkeiten werde somit schon jetzt der Weg geebnet.
Als letzten Schritt werde die Malerei ganz klassisch mit Dammarharz neu gefirnisst. Das Baumharz bildet eine transparente, vor äußeren Einflüssen schützende Schicht über der eigentlichen Malerei. Sie sorge für Glanz, Farbintensität und –strahlkraft.
Bei der Arbeit komme auch immer wieder etwas von der älteren gotischen Malerei zu Tage, deren Reste sich noch unter dem Barockbild befinden. Diese hat das Restauratorenteam hin und wieder in den vergangenen Jahren als sogenannte „Zeitfenster“ freigestellt, die einen kurzen Blick auf die ursprünglichen Gemälde erlauben. In Zeiten, als Lesen keine Selbstverständlichkeit war, vermittelten die Bibelbilder den
Nonnen die Inhalte der Heiligen Schrift.
Priörin Viktoria von Flemming und die Vertreter des Fördervereins Gesellschaft der Freunde des Klosters Preetz Dr. Karlheinz Heuser (rechts, 1. stellvertretender Vorsitzender) und Hans Peter Kochen (zweiter Stellvertreter) freuen sich über einen weiteren Etappensieg auf dem Weg zum Abschluss der Restauration der Bilderbibel in der Preetzer Klosterkirche.
Fotos: Schneider
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LED-Leisten für die Bilderbibel
Preetzer „Klosterfreunde“ bringen Licht ins Dunkel
Otfried Kohl (r.) und Hans Peter Kochen vom Vorstand des Fördervereins
stellten ihr jüngstes Projekt, die Installation einer neuen Beleuchtung für
den historischen Gemäldezyklus in der Preetzer Klosterkirche vor. Foto: Schneider
Quelle : der-reporter Mittwoch, 3. Juni 2020 Plön/Preetz Ausgabe Nr. 23
Wir danken Frau Schneider für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung des Artikels.
Preetz (los). Die Gesellschaft der Freunde des Klosters Preetz hat sich in den vergangenen 10 Jahren für Restaurierung der von Verfall bedrohten Bilderbibel in der Klosterkirche stark gemacht. Jetzt haben die Klosterfreunde sich auch für eine spezielle Beleuchtung der historischen Gemälde eingesetzt. Der Vorsitzende Otfried Kohl und Hans Peter Kochen (2.Stellvertreter) haben mit Priörin Erika von Bülow und Klosterprobst Eckhard Graf Hahn das Ergebnis vorgestellt. Die Finanzierung der LED-Strahler basiert auf Spenden durch den Förderverein sowie den Kreis Plön, der auch „Initiativen ehrenamtlicher Kulturträger im Kreis Plön“ unterstütze, so Otfried Kohl, der zufällig auf diese Möglichkeit gestoßen war. Bedingung des Antrags sei die eigene Beteiligung der Klosterfreunde gewesen. „Verlangt wurde, dass 50 Prozent durch unseren Verein getragen werden“, erklärte Kohl. Bewilligt habe der Kreis Plön einen Zuschuss in Höhe von 5200 Euro für die Installation der Leuchtmittel, die insgesamt 10.200 Euro gekostet hat. Dadurch ist den Klosterfreunden sogar noch ein Polster für die Bilderbibel geblieben. „Durch den Kreiszuschuss sind wir jetzt in der Lage, 10.000 Euro noch einmal in die Restaurierung weiterer Bilder hinein zu stecken“ so Kohl mit Blick auf die ursprüngliche Absicht, in diesem Sommer 15.000 Euro hierfür einzusetzen.
Jetzt könnten trotz der Ausgaben für die Technik weitere sechs Bilder überarbeitet werden.
Ziel des Vereins war es vor 10 Jahren, „200.000 Euro für die Bilderbibel aufzutreiben“. Durch Mitgliedsbeiträge und verschiedenen Aktionen sei es gelungen, in neun Jahren bereits 130.000 Euro zu investieren. „Und da bereits viele Bilder restauriert waren, tauchte 2018 die Frage nach einer besseren Ausleuchtung auf“, erklärt Otfried Kohl den Hintergrund des Projekts, dessen ausführender Betrieb die Preetzer Firma Elektro Jessen war. Erst Mitte Mai waren die umfangreichen Elektroarbeiten abgeschlossen worden. Vorbereitende Arbeiten für die dezent und in enger Abstimmung mit dem Kreis Denkmalschutz angebrachten Leucht-Leisten habe die Tischlerei Hansen übernommen. Die Bilder sind häufig in die Gottesdienste einbezogen. „Im August sind die Predigten immer ausgewählten Bildern zu bestimmten Themen gewidmet“, berichtet Priörin Erika von Bülow. Da sich die Bilderbibel auf der Rückwand des Nonnengestühls befindet, können die Motive unmittelbar in Bezug gesetzt werden. Die Klosterkirche enthält knapp 139 Logen Gemälde mit Szenen des Alten und des Neuen Testaments. Ursprünglich handelt es sich um eine Ölmalerei um 1490, die dem Lübecker Künstler „Meister Peter“ zugeschrieben wird. Da der doppelreihige Gemäldezyklus aber in der Zeit des Barock im 17. Jahrhundert übermalt worden ist, sind die dargestellten Szenen zwar die gleichen geblieben, jedoch nicht die ursprünglichen Bilder. In manchem kleinen „Zeitfenster“, das die Diplom-Restauratorin Katharina Martinelli, Leiterin des Ateliers Roeck Restaurierung in Berlin und ihr Team für einen Blick auf die noch viel ältere Malerei offen gelassen haben, wird das eine oder andere Detail sichtbar - zumal unter dem Schein der neuen Beleuchtung.
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Restaurierung der Bilderbibel auf der Zielgeraden
Sechs Logenbilder unter fachkundiger Pinselführung runderneuert
Quelle : der reporter Mittwoch, 15. Juli 2020 Plön/Preetz Ausgabe Nr. 29
Preetz (los). Der Lack - besser gesagt der Firnis als stabile Schutzschicht - ist ab.
Derzeit erhalten weitere sechs Gemälde der historischen Bilderbibel in der Preetzer Klosterkirche im Zuge von Restaurierungsarbeiten einen neuen Farbauftrag. Loge für Loge wurden und werden die rund 140 barocken Malereien im Nonnengestühl fit für die Zukunft gemacht. Bereits seit Jahren läuft das Projekt, für dessen Finanzierung sich die Gesellschaft der Freunde des Klosters Preetz als Förderverein unter dem Vorstand von Otfried Kohl (Vorsitzender), Dr. Karlheinz Heuser und Hans Peter Kochen einsetzen. Damit befindet sich das Restaurierungsprojekt auf der Zielgeraden: es fehlen jetzt noch die obere Bildreihe, zwei Eckbereiche sowie eine weitere komplette Loge mit 12 Bildern. Je nach Finanzierungsmöglichkeiten könnte das Projekt in zwei, drei Jahren abgeschlossen werden, blickt Diplom-Restauratorin Katharina Martinelli voraus.
Sie ist die Leiterin des beauftragten Ateliers Roeck Restaurierung in Berlin und führt seit 2013 die Arbeiten aus. Zu dritt arbeiten sie und Restauratorin (MA) Isa von Lenthe sowie Azubi Sophie Behnert daran, die alte Firnisschicht über den Szenen aus dem Alten Testament zu lösen, Beschädigungen auszugleichen und Fehlstellen soweit möglich zu ergänzen. Dabei zeigt sich, dass mitunter auch der Mut zur Lücke gefragt ist – wo nichts ist, kann auch nichts entstehen. Dafür fehlen den Restauratoren die dafür nötigen Vorlagen des ursprünglichen Bildes. „Wir wollen nichts interpretieren, sagt Katharina Martinelli, „nur erhalten, was da ist.“ Mit jeder Darstellung offenbart die Arbeit der Restauratoren ein spannendes Kapitel wie ein Überraschungsei aus der Vergangenheit. Denn als die Bilderbibel zur Zeit des Barock erschaffen wurde, hat der Künstler einen schon vorhandenen älteren Zyklus einfach übermalt. Oftmals zeichnen sich die Konturen figürlicher Darstellungen unter dem Farbauftrag ab. Manchmal taucht ein Bildausschnitt der älteren Malerei auf. Den lassen die Restauratoren als Zeitfenster offen und verzichten darauf, den Bereich zu übermalen.
Andererseits wäre es auch schwierig, die älteren gotischen Bilder anstelle der barocken zu restaurieren. Dies ginge nur, indem der jüngere Farbauftrag entfernt würde, erklärt Katharina Martinelli. Doch damit wäre eben ein wertvolles Zeitdokument für immer verloren.
Technisch schwierig wäre so ein Versuch ohnehin. Denn beide Gemäldezyklen sind mit Ölfarben erschaffen. Darüber hinaus gebe es auf der älteren Malerei keine Trennschicht, die sie schützt. Folglich würde ein gezieltes Ablösen der darüberliegenden Farben ohne Einfluss auf die darunter befindlichen Schichten kaum möglich sein. Sichtbar machen ließe sich die gotische Bilderbibel durchaus, „indem man sie mit Infrarotlicht durchleuchtet“, sagt Katharina Martinelli. Diese technische (aber auch kostspielige) Möglichkeit könne für Forscher eine Option sein, die vielleicht irgendwann der Bilderbibel auf den Grund gehen.
Denn hinsichtlich der künstlerischen Qualitäten seien die verborgenen gotischen Ölbilder, die dem Lübecker Künstler „Meister Peter“ zugeschrieben werden und um 1490 entstanden, höher als ihre Übermalung zu bewerten, sagt Martinelli. Einen kleinen Eindruck dieser älteren Kunst vermitteln das erhaltene Bild hinter dem Sitz, welcher der Priörin vorbehalten war, und der schmale Baldachin direkt über den Nonnenlogen, den ein schlankes, durchlaufendes Girlandenmuster ziert. Überhaupt scheinen die Zeitgenossen des Barock im Umgang mit älterer Kunst nicht zimperlich gewesen zu sein. So wurde beim späteren Einbau der Logenreihen mit dem Nonnengestühl auf die Bilder wenig Rücksicht genommen. Durch diese war der Blick auf die Bildtafeln eingeschränkt. Und von den Zwischenwänden als Trennwände der Abteile waren die Bilder stellenweise verdeckt worden. „Man hat sie wohl eher als Gebrauchsbilder betrachtet“, vermutet Katharina Martinelli. Um auch noch abschließbare Wandspinde (zum Beispiel für Gesangsbücher) in der bemalten Logenrückwand tischlern zu können, griffen die Handwerker seinerzeit sogar zur Säge. Deshalb weisen die unteren Bildreihen auch die stärkeren Beschädigungen auf“, weist Katharina Martinelli auf zahlreiche Schadstellen, wo etwa Schlüsselanhänger an den Spindtüren die Farbe abschrammten und Hände durch häufiges Öffnen und Schließen Spuren der Abnutzung auf den bemalten Holztafeln hinterlassen haben.
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